Die Aroniabeere gehört botanisch zu den Rosengewächsen (Rosaceae).Ihre geringe Bekanntheit ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass es bei uns keinerlei Tradition um diesen Strauch gibt.
Ursprünglich stammt diese Pflanzengattung aus Nordamerika. Dort war sie schon den Indianern bekannt: Sie verarbeiteten die Beerenfrüchte mit anderen Zutaten zu einer Art Kraftriegel, der als Reiseproviant diente. Von Nordamerika gelangte die Aroniapflanze nach Russland und schließlich verbreitete sich die Pflanze auch in Osteuropa, vor allem Polen, und dann auch in Deutschland und Österreich. Als anerkannte Kulturpflanze werden seit 1970 in Russland die Beeren der Aroniapflanze arzneilich für die Herstellung von blutdrucksenkenden und gefäßstabilisierenden Medikamenten verwendet. (Sigrid Grün/Jan Neidhard, Aronia Unentdeckte Heilpflanze, Seite 11)
Bei uns wird die Aroniabeere vorwiegend zum Pressen des Direktsaftes kultiviert.
Die längste Zeit des Jahres ist die Apfelbeere ein eher unscheinbareres Gewächs. Auffällig ist sie in der Blütezeit im Mai. Die typische weiße Doldenblüte der Aronia blüht etwa zehn Tage. Und im Herbst erstrahlen die Blätter in einem intensiven Rot. Die Früchte sind blauschwarz gefärbt, hervorgerufen durch den sehr hohen Anthocyangehalt.
Viele Pflanzen besitzen farbige Pigmente, die sie vor Fressfeinden schützen. Schließlich können Pflanzen nicht vor ihren Feinden fliehen. Solche bioaktive Schutzsubstanzen werden unter den Oberbegriffen „sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe“ oder „Bioflavonoide“ zusammengefasst. Und was den Pflanzen guttut und sie schützt, hat bei Menschen einen ähnlichen Effekt, wie man heute weiß.
Ein wichtige Gruppe diese Pflanzeninhaltsstoffe, die Polyphenole haben es richtig in sich und ihr gesundheitlicher Effekt war Grundlage vieler internationaler wissenschaftlicher Studien der letzte Jahre: Polyphenole sind ein Komplex kräftiger Antioxidantien mit stark zellschützender Wirkung. Sie kommen in Farb- Duft- und Geschmacksstoffen von Pflanzen vor, in Blüten, Blättern und Früchten. Obst und Gemüsesorten aus Freilandanbau weisen einen höheren Gehalt an Polyphenolen auf als Obst- und Gemüsesorten aus dem Gewächshaus. Besonders bekannt und wissenschaftlich untermauert ist ihre positive Wirkung auf das Herz und sämtliche Gefäße. Polyphenole halten die Gefäße elastisch, sorgen dafür, dass sich keine Plaques ablagern, und wirken regulierend auf den Blutdruck. Zudem wirken sie antientzündlich und antimikrobiell u.v.m.
Und genau zu dieser Gruppe der Polyphenole gehören auch die sogenannten Anthocyane. Diese dunkelroten Pflanzenfarbstoffe – kommen in allen roten Beeren, in außerordentlich hohen Anteilen aber in der Aroninbeere vor:
Frucht | mg Anthocyan/100 g Frucht |
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Aroniabeeren | 2.147 mg |
Brombeeren | 845 mg |
Blaubeeren, wild | 705 mg |
Schwarze Johannisbeeren | 530 mg |
Himbeeren | 116 mg |
Erdbeeren | 35 mg |
Trauben | 40 – 190 mg |
Quelle: Journal of Agricultural and Food Chemistry 2006, entnommen aus ARONIA, Unentdeckte Heilpflanze v. S. Grün/J. Neidhardt
Die Apfelbeere enthält die verschiedensten Pflanzeninhaltsstoffe in sehr hoher Konzentration, und ist auch ein wichtiger Vitamin- und Spurenelementlieferant für ihren Körper. Viel wurde dazu wissenschaftlich untersucht und man kennt auch viele positive Wirkungen aus der „Volksmedizin“. Gönnen Sie sich die Freude und lesen sie darüber nach. Es sind verschiedene Bücher in dieser Homepage dazu angeführt. Die kurzen Ausführungen in dieser Homepage wurden aus diesen Büchern entnommen. Beachtenswert ist auch der hohe Gehalt an Oligomere Proanthocyanidine in mg OPC/100 g Frucht:
Frucht | OPC-Werte/100 g Frucht |
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Aronia | 664 mg |
Preiselbeere | 276 mg |
Heidelbeeren | 260 mg |
Schwarze Johannisbeere | 123 mg |
Holunderbeere | 17 mg |
Quelle: Tina Köhler: Heilen mit Aronia, Seite 76
Diese in Pflanzen natürlich vorkommenden Stoffe gehören ebenfalls zu den Polyphenolen, genauer gesagt zu den Flavanolen. Früher wurden sie unter der Bezeichnung „Vitamin P“ zusammengefasst. Oligomere Proanthocyanidine sind farblose Bitterstoffe und sie sorgen dafür dass der Geschmack der Aronia leicht bitter ein pelziges Gefühl auf der Zunge hinterlassen kann. Sie gelten – wie auch die Anthocyane – als sehr wirksame Antioxidantien, sollen sogar bis zu zehnmal aktiver sein als andere sekundäre Pflanzenstoffe. In der Aronia ist eine sehr hohe Konzentration von OPC nachgewiesen. Man spricht sogar davon, dass die Apfelbeere die höchsten in der Natur vorkommenden OPC Werte hat. Allein im Vergleich etwa zur ebenfalls dunkel gefärbten Peiselbeere ist der OPC Wert mehr als doppelt so hoch.